Dieser Blogbeitrag gibt einen Überblick darüber, worauf Startups bei der Erstellung neuer Lösung achten sollten, um auf den Markt eine Software zu bringen, die mit ihrer Funktionalität den veränderten Bedürfnissen gerecht wird und zur digitalen Transformation beiträgt.
Inhaltsübersicht
Neue Software entwickeln: Hauptschritte
Geschäftsidee & Marktanalyse
Am Anfang des Wegs sollte eine Geschäftsidee stehen, die als Ausgangspunkt jeder Startup-Gründung gilt und einen Grundstein für den zukünftigen Erfolg einer Software legt. Es wäre schön, eine profitable Idee über Nacht zu finden. Es klingt spannend, aber ist leider kaum möglich.
Um neue Geschäftsmöglichkeiten zu erkennen, sollte jeder Software-Startup mit offenen Augen und Ohren durch die ganze Welt gehen und eine Reihe von Fragen beantworten:
- Gibt´s eine Marktlücke, die ich mit meiner Software schließen könnte? (Denke daran, dass es sowohl KMUs als auch Großunternehmen aus unterschiedlichen Branchen einen Bedarf nach vereinfachten Prozessen haben).
- Vielleicht gibt´s bereit gute Software-Ideen, die sich auf dem deutschen Markt noch nicht etabliert haben?
- Sind Kunden mit den am Markt erhältlichen Produkten zufrieden? Oder gibt´s noch einen Verbesserungsbedarf, den man als Ausgangspunkt nutzen könnte, um eine Software zu erstellen, welche bestehende Probleme lösen wird?
Um Antworten auf diese und viele andere Fragen zu erhalten, ist die Marktanalyse unerlässlich. Obwohl es zeit- und kostenaufwändig sein kann und oft das Hinzuziehen eines externen Beraters für Startups erfordert, ist es empfehlenswert, darin zu investieren. Hier sind drei Hauptgründe:
- Im Rahmen einer Marktanalyse erhalten Software-Startups ein breites Bild über den aktuellen und potentiellen Markt – Anforderungen, Potenzial, Volumen, bestehende Lücken, Verbesserungsmöglichkeiten, Anzahl von Wettbewerben sowie Ihre Schwächen und Stärken und mehr. Basierend auf erworbenen Daten sind Startups in der Lage, datengetriebene Entscheidungen hinsichtlich weiterer Schritte zu treffen.
- Eine Marktanalyse ermöglicht es Software-Startups, umfassende Informationen potentiellen Investoren zur Verfügung zu stellen, was einen direkten Einfluss auf ihre Entscheidungen hat.
- Denke auch daran, dass fehlendes Wissen zu Markt (oder überhaupt keine Marktorientierung) einer der Gründe für das das Scheitern von Startups ist.
Überprüfung & Umsetzung der Software-Idee
Um praktisch zu überprüfen, ob es sich lohnt in deine Super-Idee zu investieren, und damit Risiken zu minimieren, ist es empfehlenswert, mit einem Minimum Viable Product (MVP) durchzustarten. Es geht um die erste funktionsfähige Version einer Software mit wenigen aber wirklich notwendigen Funktionen, die erst auf den Markt gebracht wird. Der MVP-Ansatz ermöglicht es Software-Startups, mit minimalen Investitionen zu testen, ob die Geschäftsidee einen Nutzen potentiellen Kunden anbietet oder nicht. Eine besondere Aufmerksamkeit verdient die richtige Priorisierung von Kernfunktionen für die erste Software-Version.
In diesem Zusammenhang ist das Feedback von Endnutzern eine wichtige Quelle für wertvolle Informationen, auf derer Basis Startups weitere Schritte planen können. Je nach dem Feedback entscheiden Software-Startups, ob sie:
- die Software um wirklich nachgefragte Funktionen erweitern und kontinuierlich verbessern, um Anforderungen der Zielgruppe gerecht zu werden.
- einen Businessplan weiterentwickeln oder an unerfüllte Marktbedürfnisse anpassen.
- das MVP bei der Präsentation der Geschäftsidee nutzen, um Investoren zu finden und zu überzeugen.
- vielleicht den Kurs wechseln und/oder eine andere Idee finden, falls das Produkt bei Endnutzern überhaupt nicht ankommt.
Finanzierung deines Software-Startups
Eine marktreife und überprüfte Geschäftsidee ohne Geld zu realisieren ist kaum möglich. Jedem Startup steht eine Frage offen: Woher sollte ich Geld nehmen? Gute Nachricht ist, dass es eine Reihe von Finanzierungsmöglichkeiten gibt, die auf der Startup-Szene angeboten werden. Darunter auch:
- Bootstrapping – Es geht um die eigenständige Finanzierung ohne Fremdkapital.
- Förderprogramme – Es gibt spezielle staatliche Programme, die entweder Darlehen mit günstigen Zinsen oder nicht rückzahlbare Zuschüsse anbieten.
- Crowdfunding – Das ist eine relativ neue Form der Geldbeschaffung, bei der eine Vielzahl an Menschen an der Finanzierung eines Projektes – Entwicklung einer Software oder Prototyps dafür – teilnimmt. Das Einsammeln von Geld erfolgt über die speziellen Plattformen wie z. B. Startnext, die größte Crowdfunding-Plattform im deutschsprachigen Raum.
- Kredite und Darlehen bei Banken – Einige Banken wie z. B. KfW Bankengruppe bieten Kredite an, die für die Finanzierung von Startups vorgesehen sind.
- Business Angels – Es geht um erfolgreiche Unternehmen mit einem hohen Eigenkapital, die bereit sind, für Startups mit innovativen und technologiegetriebenen Ideen sowohl finanzielle als auch beratende Unterstützung anzubieten. Dafür bekommen sie auch Startups-Anteile. Potenzielle Investoren kann man auf spezialisierten Plattformen und Netzwerken wie z. B. Business Angels Netzwerk Deutschland finden.
- Venture Capital – Bei dieser Finanzierungsart handelt es sich um sogenannte Beteiligungsgesellschaften, die in vielversprechende Startups mit neuartigen Ideen und hohem Potenzial investieren, um später erworbene Startup-Anteile gewinnbringend zu verkaufen.
Unabhängig davon, welche Finanzierungsart ein Software-Startup auswählt, sollte er seine Geschäftsidee präsentieren, um das Interesse von Investoren für sein zukünftiges Produkt zu wecken. Solch eine kurze Präsentation wird in der Startup-Welt als Pitch bezeichnet.
Geeignetes Geschäftsmodell auswählen
Die Markeintritte von erfolgreichen Software-Startups haben gezeigt, dass neue digitale Geschäftsmodelle es ermöglichen, einen Nutzen für Kunden unter dem Einsatz digitaler Technologien zu schaffen und dadurch Gewinne zu generieren. Einige davon sind besonders beliebt bei Software-Startups. Darunter auch:
Mehrseitige digitale Plattformen und/oder Marktplätze
Solche Plattformen bringen als Vermittler mindestens zwei Benutzergruppen zusammen, die einerseits voneinander unabhängig sind und andererseits aktiv miteinander agieren (wie z. B. Fahrer und Passagiere von Uber; Käufer und Verkäufer von eBay).
Beispiele: eBay, Uber, Airbnb, Spotify, LinkedIn.
Software-as-a-Service (SaaS)
Dieses Geschäftsmodell erfreut sich immer großer Beliebtheit. Als Ergebnis steigt die Anzahl von SaaS-Startups in der ganzen Welt. Das SaaS-Modell ermöglicht es Software-Startups, ihre Software auf der Abo-Basis bereitzustellen. Das heißt, dass Nutzer keine Software kaufen, sondern einen festgestellten Preis pro Monat / Jahr für die tatsächliche Nutzung zahlen müssen. Im Rahmen des SaaS-Modells haben Software-Startups eine Möglichkeit, auf der Basis vom Preismodell Freemium einen Teil der Softwarefunktionalität kostenlos zur Verfügung stellen, um erst neue Kunden zu gewinnen, und nur dann eine kostenpflichtige Premiumversion anzubieten.
Beispiele: Salesforce.com, Dropbox, Netflix.
Nutzergenerierte Inhalte
Es geht um ein kostenloses oder kostengünstiges Produkt, das an Benutzer verteilt wird und anschließend über Anzeigen oder den Verkauf von Datensegmenten monetarisiert werden kann.
Beispiele: Instagram, TikTok, Snapchat.
Wettbewerbsvorteile schaffen
Um sich von der Konkurrenz abzuheben, müssen Software-Startups sowohl strategische Entscheidungen treffen als auch flexibel auf veränderte Marktanforderungen reagieren. Eine Wettbewerbsanalyse hilft verstehen, welche Stärken und Schwächen Konkurrenten haben und welche Wettbewerbsvorteile schon heute auf dem Markt angeboten werden. Aber sogar ein kurzer Blick auf die Erfolgsfaktoren bei Software-Startups zeigt, dass es eine Reihe von Möglichkeiten gibt, die Chancen auf dem Markt zu erhöhen. Hier nur einige Beispiele dafür:
- Fortgeschrittene Technologien einsetzen
Die technologischen Fortschritte und Startups gehen oft Hand in Hand. Einerseits sind junge Software-Startups im Vergleich zu etablierten Unternehmen mutiger und risikobereiter, innovative Technologien wie KI und maschinelles Lernen, AR / VR, IoT, Blockchain und mehr bei der Entwicklung ihrer Software einzusetzen. Andererseits sind potentielle Investoren eher daran interessiert, in innovative Lösungen mit hohem Potenzial zu investieren.
- Flexibel sein
Software-Startups sollten bereit sein, ihre Strategie an sich ändernde Anforderungen sowie unvorhergesehene Situationen anzupassen, um sich auf neue Trends am Markt einzustellen und letztendlich den gewünschten Erfolg zu erreichen. Für die Entwicklung neuer Produkte eignet sich die agile Vorgehensweise, die Software-Startups hilft, flexibel zu bleiben und auf Veränderungen schnell zu reagieren.
- Zum richtigen Zeitpunkt kommen
Es gibt eine breite Palette an Ideen. Die Frage ist, wann die richtige Zeit ist, eine Startup-Idee umzusetzen. Erfolgreiche Software-Startups unterscheiden sich dadurch, dass sie mit der richtigen Idee zum richtigen Zeitpunkt auf den Markt gekommen sind. Es ist empfehlenswert, erst eine Geschäftsidee in Form einer Umfrage und /oder einer MVP-Software zu testen und das Feedback der Zielgruppe einzuholen, um festzustellen, ob der Markt (die Zeit) genug reif für das neue Produkt ist.
Fazit
Für Software-Startups bietet die Digitalisierung vielfältige Möglichkeiten an, sich auf dem IT-Markt zu etablieren. Zur gleichen Zeit gelten Startup-Unternehmen mit ihren innovativen Lösungen als wichtige Treiber des digitalen Wandels. Wenn Tech-Startups diese Möglichkeiten erkennen, ihre Ziele klar definieren und tiefes Verständnis für die aktuelle technologische und wirtschaftliche Situation erhalten, haben sie große Chancen, auch in der Krise erfolgreich zu sein.