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So funktioniert gute Mitarbeiterführung 

Laut einer Studie aus dem Jahre 2017 des viel zitierten und renommierten Gallup Instituts sind im Schnitt 84% der Mitarbeiter nicht aktiv engagiert, wodurch jedes Team bis zu 21% an Produktivität verliert. Laut Gallup kosten die inneren Kündigungen der Mitarbeiter die deutsche Wirtschaft bis zu 105 Milliarden Euro im Jahr. In der Folge beeinträchtigt dies entscheidende Wettbewerbsfaktoren, Fehlzeiten steigen, Produktivität, Rentabilität, Qualität und Kundenbindung sinken. Falsche oder schlechte Mitarbeiterführung kann schnell ein Hemmschuh für den Erfolg eines Unternehmens sein.

Motivierte Mitarbeiter, die Tag für Tag engagiert ihr Bestes geben, stellen einen entscheidenden Faktor für den wirtschaftlichen Erfolg eines Startups dar. Aus diesem Grund besitzt gute Mitarbeiterführung eine nicht zu unterschätzende Bedeutung für jedes Unternehmen. 

Was brauchen Mitarbeiter?

  1. Wertschätzung – Zeit und Aufmerksamkeit
  2. Entscheidungsfreiräume – Führung zur Selbstführung
  3. Eigenverantwortung – Vertrauen vor Kontrolle
  4. Führungskultur – Qualität zwischenmenschlicher Beziehungen
  5. Spannende Arbeit – Herausforderung und Entwicklung
  6. Unternehmenskultur – Stolz auf Unternehmen, gemeinsame Ziele und Werte

Die Merkmale guter Mitarbeiterführung

Ein Grundsatz gilt: ein guter Chef kann sich zunächst vor allem selbst gut führen, das eigene Führungsverhalten muss immer der eigenen Persönlichkeitsstruktur adäquat sein. Oder wie Managementdenker Peter F. Drucker sagte: „Die vorrangige Aufgabe von Führungskräften ist es, sich um die eigene Energie zu kümmern, und dann die Energie anderer nutzbar zu machen.“

Hat man das richtige Team, sind zwei Dinge entscheidend:

  1. Schaffung der für gute Mitarbeiterführung strukturellen Bedingungen
  2. Motivation und Bindung der Mitarbeiter

Durch eine konsequente und zielorientierte Mitarbeiterführung stellt die Unternehmensleitung beziehungsweise Vorgesetzte sicher, dass die Angestellten eine nachhaltig gute Performance erbringen. Eine effiziente Personalführung basiert auf umfassender Kommunikation, Wertschätzung, Vertrauen, klarer Aufgabenverteilung und Freiräumen. Sie begleitet jeden Arbeitsprozess, von dessen Initiierung bis hin zum Abschluss in Form eines ausführlichen Feedbacks. Im Einzelnen gehören dazu das gemeinsame Vereinbaren von Zielen, die Besprechung von Strategien zu deren Erreichung sowie die Überprüfung, inwieweit diese erreicht wurden. Selbstverständlich steht der Vorgesetzte dem Mitarbeiter darüber hinaus auch für Fragen, Anregungen, Kritik sowie die Besprechung anderer Themen jederzeit zur Verfügung. Gute Mitarbeiterführung besteht auch darin, jedem Angestellten einen passenden Aufgabenbereich zuzuweisen. Dies ermöglicht dem Kollegen, sich seinen Fähigkeiten und beruflichen Erfahrungen gemäß zu entfalten und auf diese Weise ein hohes Maß an Arbeitszufriedenheit entwickeln. 

Grundsätzlich sind diese sechs Bereiche wichtig für eine nachhaltig erfolgreiche Mitarbeiterführung:

  1. Wertschätzung
  2. Entscheidungsfreiräume
  3. Eigenverantwortung
  4. Qualität zwischenmenschlicher Beziehungen
  5. Spannende Arbeit
  6. Gute Unternehmenskultur

Der Aufbau eines konstruktiven und tragfähigen Verhältnisses zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern

Gegenseitiger Respekt und Vertrauen bilden die Grundlage einer produktiven Beziehung zwischen Führungskraft und Mitarbeiter. Die Führungsfunktion ist stets fair und transparent wahrzunehmen. Dies impliziert Gleichbehandlung von Mitarbeitern, die unabhängig von persönlicher Sympathie zu erfolgen hat. Genauso wichtig ist es, dass Vorgesetzte ihre Vorbildfunktion immer angemessen ausfüllen, indem sie selbst Vorgaben und Regeln mustergültig einhalten. Dies bezieht sich zum Beispiel auf die Beachtung von Fristen für die Erledigung von Aufgaben. Gute Führungskräfte vermitteln ihren Mitarbeitern stets Anerkennung für ihre Leistungen. Insbesondere wenn die Arbeitsergebnisse überdurchschnittlich gut ausfallen oder Kollegen freiwillig Mehrleistungen erbringen, zum Beispiel in Form von Überstunden, sollte der Vorgesetzte seine Anerkennung zeitnah ausdrücken. Ein wertschätzender Umgang besteht auch darin, stets auf Augenhöhe miteinander zu kommunizieren. Dies gilt insbesondere für den Fall, dass der Mitarbeiter die Erwartungen einmal nicht erfüllt. 

Dr. Michael Sprenger, einer der führenden deutschen Personalexperten, definiert 6 Kriterien guter Führung:

  1. Mitarbeiter richtig auswählen – personelle Passung
  2. Mitarbeiter herausfordern
  3. Miteinander sprechen
  4. Mitarbeitern vertrauen
  5. Mitarbeiter gut und fair bezahlen
  6. Mitarbeitern Freiräume lassen

So lassen sich Mitarbeiter für Weiterentwicklungen motivieren

Zielvereinbarungen sollten in jedem Unternehmen eine Selbstverständlichkeit sein: Mindestens einmal im Jahr setzen sich Vorgesetzter und Mitarbeiter zusammen, um persönliche Ziele zu vereinbaren und die Umsetzung der bisherigen Zielsetzungen zu überprüfen. Diese Entwicklungsgespräche bilden einen ausgezeichneten Rahmen für die Formulierung ambitionierter Pläne für die berufliche beziehungsweise fachliche Weiterentwicklung. Dabei erhöht die Zusicherung bestimmter Incentives, insbesondere einer Gehaltserhöhung oder eine Ausweitung der Kompetenzen, zusätzlich die Motivation der Mitarbeiter. Das Gleiche trifft auf eine Verbesserung der Möglichkeit zu, eine individuelle Work-Life-Balance zu finden. Dabei spielen flexible Arbeits- und Urlaubszeiten eine besonders wichtige Rolle. Auf Wunsch können Vorgesetzte ihren Mitarbeitern beispielsweise die Tätigkeit im Homeoffice in Aussicht stellen, wenn sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen. 

Unterstützung für neue Führungskräfte 

Die Übernahme von Personalverantwortung erfordert ein hohes Maß an Sozialkompetenz und die Beherrschung verschiedener Führungstechniken. Heute stehen viele verschiedene Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten zur Verfügung, um diese zu erlernen. So können Vorgesetzte Seminare besuchen oder ein Coaching für die zur Weiterentwicklung ihrer Social Skills in Anspruch nehmen. Haufe Verlag hat zu diesem Thema viele Bücher veröffentlicht, so dass die Führungskräfte sich vielseitig informieren können. Im Arbeitsalltag bewährt sich der Einsatz von Checklisten und Gesprächsleitfäden.

Das Selbstverständnis guter Führungskräfte

Wer seiner Aufgabe als Personalverantwortlicher gerecht werden möchte, sollte stets entscheidungsorientiert agieren und Bereitschaft zum Delegieren von Aufgaben zeigen. Erfolgreiche Führungskräfte sind in kritikfähig und zeigen eine große Bereitschaft zum lebenslangen Lernen.

Fazit:

Gute Mitarbeiterführung als Voraussetzung für den unternehmerischen Erfolg lässt sich lernen. Vorgesetzte sollten die oben aufgeführten Grundsätze beachten und ihr Verhalten stets kritisch reflektieren.

Gründer Workbook